Barocke Erinnerungen

Wenn der Lu das Notenbild sieht, weiß er, dass er es war, der mich heute inspirierte…

„Pfefferminz-Akkorde“ nannte ein Kommilitone während meines Studiums die einfachen Jazz-Akkorde, wie Dur+große Septime (z.B. Gmaj7) oder Moll+kleine Septime (z.B. dm7). Absolute No-go-Area.

Streifen wir doch mal die Angst davor etwas ab, und füllen eine für Scarlatti-Sonaten typische Textur mit solch einfachen Jazz-Harmonien. Verlieren wir doch mal noch mehr Angst, und lassen das Ganze kurz in etwas komplizierteren Jazz-Akkorden kumulieren, um dann gänzlich angstfrei eine Coda in freier Tonalität anzuhängen, wie sie auch der Jazz heutzutage sich traut.

Was kommt dabei raus, wenn man mit Mut dergestalt nach und nach die Angst verliert? Richtig: Unmut. Oder Übermut. Vielleicht auch Wut. Bestimmt kein Kulturgut. Nichts für ungut.

(Nur eine Marginalie. Übrigens: Um den Zusammenhang von Beitrag, Video-Titel, Musik und Schlussbild zu entschlüsseln, muss man möglicherweise 50+ sein. Man sehe es dem alten Mann nach.)

Werbung

23 Gedanken zu „Barocke Erinnerungen

  1. Jedenfalls ist es herrlich spielerisch. 🦄 Und das sollte man in der Musik nicht unterschätzen. Man sagt ja beispielsweise auch: „Ich spiele Klavier,“ und nicht „Ich arbeite Klavier.“ (Obwohl es ja erwiesenermaßen in Schwerarbeit ausarten kann.) 😀

    Was das Entschlüsseln angeht: Eindeutig ist für mich der Bezug zu Scarlattis K. 260. Ist halt auch so annähernd meine Altersklasse. Alles andere wird schwierig. Da bin ich dann wohl etwas zu alt für. Immerhin habe ich aber einen suchmaschinenunterstützten Rateversuch unternommen. Bei dem Bild am Ende kam mir nämlich, aus Gründen, die ich nicht begründen kann, der Gedanke „Peanuts.“ Die Suchbegriffe „Peanuts“ und „Patty“ förderten eine „Peppermint Patty“ zutage. Und das auf gut Glück bei YT als Suchbegriff eingegeben förderte eine Musik von Vince Guaraldi zutage. Und da deucht mir, dass sich gewisse Anklänge mit dem Scarlatti verbandelt haben könnten. Mut-willig, natürlich. 😉
    Mit einem klangverspielten Abendgruß 🐻

    Gefällt 2 Personen

    1. „Linus and Lucy“ – Treffer 👍 Ich liebe diese Musik. Barocke Erinnerungen an die Kindheit: Ein Schälchen Kartoffelchips und ein Glas Cola: wir durften einen Peanuts-Film im Fernsehen anschauen. Diese Musik war leicht jazzig, unvergessen, Snoopy cool, Woodstock lovely, und Peppermint Patty schien immer gelassen sympathisch angstfrei. Verbotene Pfefferminz-Akkorde aus dem Studium in Beitrag und Musik, die Verballhornung von Scarlatti zu Scared Patty und die Wandlung der Musik hin zur angstfreien Peppermint Patty. Sehr gut, lieber Random! Auch K. 260 ist korrekt. Lu hat sie heute gepostet. Allerdings habe ich meinen Notenfundus an Scarlatti-Sonaten herausgewühlt und noch eine weitere Sonate vervorbildlicht. Chapeau, lieber Random!
      Ja, nur eine Sonntagsspielerei. Ab und zu brauche ich das.
      Ganz herzlichen Dank 🙏 und einen lieben Gruß zum Abend an dich! 🙂

      Gefällt 2 Personen

      1. Lieben Dank für deine ausführliche Aufschlüsselung. 🙂 Für mich auch ein Einblick in eine nahezu unbekannte Welt. [Ich bin ohne Fernseher aufgewachsen und habe auch später nie ein solches Teil besessen.] 😀

        Gefällt 2 Personen

  2. Schmunzel … klasse, den Scarlatti kann man gut heraushören *hehe*
    Hat mich sofort auch an Marc-André Hamelins Scarlatti Etüde erinnert.
    Feiner musikalischer Gag 🙂 🙂 🙂
    Hat mein Herz erfreut ❤
    HG vom Lu

    Gefällt 1 Person

  3. Ich bin nicht ganz so ein Fan solcher Musik, aber durch dich bekomme ich dafür eine andere Sichtweise… ja, es gefällt mir! Ob’s am Pfefferminz liegt? Lächel…<3

    Gefällt 1 Person

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s